Ostergeschenk in letzter Minute :: Notizbuch selbermachen

JapanbindungIch finde Notizhefte und -bücher ja toll. Nur irgendwas stört daran irgendwie immer. Mal zu groß oder zu klein. Oder das Papier zu dünn oder zu dick. Oder liniert statt kariert oder andersrum. Mal sind es zu wenig Seiten, mal zu viele. Oder oder oder…

Also: Mach die Welt doch wie sie dir gefällt!

Da binde ich mir doch mein eigenes Notizbuch. In A6 mit schnieken gelben Seiten und einem flotten Spruch. Und mit der sogenannten Japanbindung.

Geht ganz einfach. Macht Spaß. Und ist auch noch ein super flottes und schönes Ostergeschenk!

So. Dazu wird gebraucht:

MaterialienPapier in der gewünschten Größe [hier A6] {48 Blatt}

2 Blatt dickes Papier [für vorne und hinten]

1 Bleistift

1 Lineal

1 Skalpell [oder anderes Messer]

1 Hammer

1 Nagel [oder eine Ahle]

1 Zange

1 Nadel und ein hübscher Strick

etwas Bienenwachs [zum Wachsen des Strickes]

Foldback-Klammern2 von diesen Foldback-Klammern

Na, dann geht’s mal los:

SkalpellAls erstes am linken Rand [dort wo die Bindung mal hin soll] im Abstand von ungefähr 2 cm mit dem Skalpell oder auch einem anderen Messer vorsichtig von oben nach unten eine Linie ziehen. Nicht zu tief, damit die Deckseite später nicht aus 2 Teilen besteht. Das ist damit das Notizheft später besser aufgeklappt werden kann. Hm.

FalzSo, genauso oder so ähnlich sieht das dann aus wenn man man mit dem Skalpell fertig ist.

Anzeichnen der LöcherDann werden die Löcher für die Bindung angezeichnet. Öquidistant oder anders in ein Muster passend. Und ungefähr 1 cm vom Rand weg. Also genau auf der Hälfte zwischen Rand und der späteren Klappkante. Bei A6 finde ich 3 Löcher passend. [1x genau in der Mitte bei ca. 5,2 cm und das 2. und 3. Loch jeweils ca. 2,2 cm vom Rand weg.] {Sieht man auf den Bildern recht gut. Hoffe ich. Denke ich.}

Anzeichnen der Bindung{Nochmal aus einer anderen Perspektive.}

Foldback-KlammernNun kommen die beiden Foldback-Klammer zum Einsatz. Eine Klammer oben oder unten {ist egal} und eine auf der rechten Seite. Damit nix auseinander rutschen kann im folgendem Schritt.

So, jetzt gibt es etwas Action:

Löcher hämmernDas Notizbuch auf ein Brett oder auf ein altes Telefonbuch oder einen anderen dicken Stapel Papier legen. Den Nagel an die angezeichneten Stellen positionieren, mit der Zange festhalten {Geht besser als mit den bloßen Fingern. Weniger Aua und wird gerader!} und dann draufdreschen was das Zeug hält! Schön gerade durch alle Seiten ein Loch schlagen, bis der Nagel [oder die Ahle] hinten durchguckt. Den Nagel vorsichtig aus den Löchern ziehen.

Löcher hämmern 2Den Schritt bei den restlichen 2 Löchern wiederholen.

3 LöcherSo sieht das dann aus.

Jetzt geht es an die eigentlich Bindung. Ran an Nadel und Faden:

Vorbereitung: Den Strick auf die nötige Länge schneiden {ungefähr 5 mal so lang wie das Notizbuch hoch ist. Also 5 x 10cm.} Den Strick mit Bienenwachs wachsen. Das geht mit einer Bienenwchskerze recht gut. {Wahrscheinlich tut es eine normale Kerze auch.}

Japanbindung 11. Mit der Nadel von oben [von vorne nach hinten] durch das unterste Loch stechen. Den Faden durchziehen und ca. eine handbreit überstehen lassen.

Japanbindung 22. Nocheinmal in das Loch stechen. Wieder von oben nach unten [oder von vorn nach hinten] und die entstehende Schlaufe um die untere Kante legen und fest ziehen.

3. Wiederum durch das selbe Loch stechen [zum 3. Mal!]. Wieder von vorn nach hinten. Dieses Mal die entstehende Schlaufe um die Seitenkante legen.

Japanbindung 3So. Jetzt ist die Nadel und der Faden hinten.

4. In das 2. Loch von hinten nach vorn stechen. {Wie oben gezeigt.} Jetzt sind das erste und das zweite Loch auf der Rückseite miteinander verbunden.

Japanbindung 45. Jetzt wieder von hinten nach vorne durch das zweite Loch stechen. Dabei entsteht wieder eine Schlaufe. Schlaufe festziehen. {Die Nadel ist nach diesem Schritt auf der Vorderseite.}

Japanbindung 56. Nun wird das zweite Loch mit dem Dritten verbunden. Dazu von oben nach unten [oder von vorn nach hinten] mit der Nadel in das dritte Loch einstechen. Faden straff ziehen.

Das sieht dann so aus:

Japanbindung 6Der Strick mit samt Nadel befindet sich nun hinten.

Japanbindung 77. Von oben nach unten [von der Vorderseite nach hinten] nochmal durch das dritte Loch stechen. Dabei entsteht wieder eine Schlaufe. Diese wird um die Seitenkante gelegt.

Genau oder in etwa so:

Japanbindung 8Weiter geht’s:

Japanbindung 98. Nocheinmal von oben nach unten durch das dritte Loch stechen. Dabei entsteht nochmals eine Schlaufe.

Japanbindung 109. Die Schlaufe um die obere Kante legen. Alles ordentlich festziehen. Soll ja später gut und sicher die Gedanken und Ideen festhalten.

Die Rückseite des Notizbuches sieht jetzt so aus:

Japanbindung 11Auf zum letzten Stich:

Japanbindung 1210. Das dritte Loch wird nun mit dem Zweiten verbunden. Das geschieht auf der Rückseite. Dafür wird von hinten nach vorn in das zweite Loch eingestochen.

Japanbindung 1311. Den Faden schön straff durchziehen. Abschneiden.

Japanbindung 1412. Die beiden Fadenenden miteinander verknoten. Ich verknote sie hier mal am mittleren Loch. Am unterem [also dem ersten Loch] sieht es auch schnieke aus.

Knoten12. Die Fadenenden auf eine hübsche Länge bringen. Den Knoten richten.

fertige Japanbindung Fertig. {Vorderseite.}

fertige Japanbindung RückseiteFertig. {Rückseite.}

So bereit zum Verschenken oder zum Füllen mit eigenen Skizzen, Gedanken, Ideen, Erfindungen, Krimskrams und und und…

Viel Spaß beim Nachwerkeln.

Tags: , , ,

Comments are closed.