Es wird tierisch…

Siewomas hat Zuwachs bekommen. Wir sind jetzt nicht mehr nur 4 Hände und 8 Pfoten, sondern 4 Hände, 8 Pfoten und ca. 1000 mal ganz viele Borsten.
Ja, bei uns wohnen jetzt mindestens 1000 kleine und große Eisenia fetida oder auch schlicht und einfach Kompostwürmer.

NeugierVor Jahren sind wir das erste Mal hier auf die Würmer aufmerksam geworden. Die Idee war schon damals irgendwie witzig und vorallem so ökologisch. Nur brauchten wir ja keinen Kompost, wir hatten ja keinen Garten und nur für unsere Zimmerpflanzen, neeee. Das hat sich ja nun geändert, das mit dem Garten. Und so wurde sich bei uns belesen und belesen und dann haben wir die Viecher bestellt.
Und nach über einem Monat Wartezeit sind sie jetzt da. Endlich! Das dachte ich zumindest gestern noch.
Das Zuhause für die Kompostwürmer war Dank des schwedischen Vollausstatters und Rundumglücklichmachers schnell gebaut. Ein bisschen Bioabfälle hatte ich für den Einzug der Würmer auch noch gesammelt, damit sie es gleich von Anfang an schön haben.
Dann habe ich ihnen noch streng nach Anleitung ein Trägersubstrat aus Pappkartons gebastelt. Anleitung meint: „Pappkartons ergeben ein hervorragendes Substrat.“ Also Pappkartons zerstückeln, einweichen, das Wasser wieder auswringen, die ganze Matsche wieder etwas auflockern und in die Box packen. Alles klar. Wurde sorgsam erledigt.

Trägersubstrat

Trägersubstrat

Dann nur noch in das Substrat eine Futtergrube ausheben und darin meine gesammelten Küchenabfälle versenken. Die Würmer warteten derweil noch eingepackt auf den großen Umzug.

Wurmkiste

Ja, so dann. Der erste Kontakt.
In dem Paket war ein weißer Sack voll mit Kompost, ganz vielen roten Würmern und noch anderen Kleinstlebewesen. Also tiefdurchatmen und Mut fassen und das ganze Zeug in die vorbereite Wurmkiste umpacken.
Ich war tapfer. Hat ja auch alles gut funktioniert.

Eisenia fetida

KompostwürmerAbdecken mit Pappe

Ja, bis mich heute früh doch auf der Toilette ein Wurm anklotzte. Da war ich mir nicht mehr so sicher mit dem Endlich.
Das muss man sich mal vorstellen: Das Vieh ist aus der Box raus, über die Türschwelle der Küche, weiter ein Stück durch den Flur, dann ist er abgebogen um unter(!!!) der Tür von der Toilette durchzukraxeln. Und das alles in nur einer Nacht. Donnerlittchen! Ich weiß nicht so recht, ob ich jetzt stolz sein soll, weil wir so kräftige und flinke Mistwürmer haben. Mit einem ausgeprägten Forschersinn auch noch.
Ich habe den Wurm dann brav zu seiner Großfamilie gebracht und auf dem Weg dann noch weitere Würmer eingesammelt.
Oh, es war hart. Das am frühen Morgen und dann noch ohne Kaffee… Jaja, ich dachte schon: ökologisch hin oder her, das Zeug muss hier wieder weg. Aber hier wird ja nicht so schnell das Handtuch geworfen. Also noch mal flott belesen. Angeblich büchsen die Würmer in den ersten paar Tagen öfters mal aus. Ahem. Da ich aber morgen früh nicht wieder einem Wurm begegnen will, da wo ich auch sonst eigentlich niemanden sehen will, haben wir die undichten Stellen an der Box, wo die Würmer vermutlich raus marschiert sind erstmal mit Klebeband umwickelt. Und dann erstmal: Kommt Zeit, kommt Rat. Ich warte noch. Und halte dabei immernoch die Augen offen, nicht dass doch noch einer ungesehen ausgebüchst ist und sich aus dem Staub machen will.

Einen Tag später

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